Meine Inspirations- und Energiequellen

... heißen Anton und BoBo/Pręguś
sowie Banek und Pluszak (i.m.)

Mein Faible gilt den Hundesenioren. Sie tragen erheblich dazu bei, dass unser Leben entschleunigt und mit guter Laune bereichert wird. Voller Gemütlichkeit und Genuss am Leben stiefeln sie umher und lassen überhaupt keine Hektik aufkommen. Lebensfreude jedoch umso mehr!

Anton und Pluszak stiefeln los.

Anton, unser Goldie, ist seit Welpenbeinen bei uns und mit inzwischen 14 Jahren schon ein alter Herr. Pluszak, einen liebenswerten Harzer Fuchs-Mix, adoptierten wir im Frühsommer 2008 hochbetagt aus einem polnischen Tierheim (Piotrkow Trybunalski). Wir hatten eine wunderbare Zeit mit ihm. Anfang 2010 ist er gestorben. In diesem außergewöhnlich kalten und harten Winter war es gar keine Frage: Als wir kurz nach seinem Tod von Banek, einem Notfall im Tierheim Łodz hörten, haben wir uns spontan entschlossen, ihn bei uns aufzunehmen - eine gute Fügung, denn dieser lebensfrohe Hovawart-Dackel-Mischling war einfach nur liebenswert! Leider starb auch Banek viel zu früh. Er war in seinem Leben vor uns schwer misshandelt worden; Wahrscheinlich in Folge von Tritten hatte er eine riesenhaft vergrößerte Milz, die wiederum eine Magendrehung mit begünstigt hat. Trotz großen Einsatzes unserer Tierklinik starb Banek einen Tag nach der Not-OP an Herzversagen - einer leider nicht seltenen Komplikation in diesem Zusammenhang. Und auch dieses Mal zog relativ schnell wieder ein Senior aus Polen bei uns ein - dieses Mal aus Gliwice in Oberschlesien: Pręguś, was so viel bedeutet wie der Gestromte - ein kleiner, ca. 13-jähriger Boxermischling. So klein und zart, dass er bei uns den Namen BoBo erhielt - unser Bonsai-Boxer:

BoBo döst in der Sonne.
Unsere Hunde sind wichtige Taktgeber in meinem Leben. Zum einen geben sie tatsächlich den Tagesrhythmus vor, indem sie morgens schon munter sind und raus müssen/ wollen. Das trägt sehr dazu bei, wach zu werden und den Tag gleich mit frischer Luft, Bewegung und guter Laune zu beginnen. Und zwischendurch brauchen sie Auslastung, kleine Lern- und Übungseinheiten, Spaß- und Abenteuerrunden, was für mich wiederum bedeutet, meine Arbeitspausen aktiv und meist an der frischen Luft zu gestalten - bei Wind und Wetter, rund ums Jahr. Die gemeinsamen Unternehmungen und ganz besonders ihre Lebensfreude genieße ich wirklich sehr!

Anton hechtet zum Ball.

Trotz ihres Alters sind Anton und BoBo sehr mobil und möchten im Regelfall große Touren unternehmen. Auf diesen Gängen durch die herrlichen Harzer Vorlandhügel kann ich meine Gedanken ziehen lassen. Hierbei kommen mir oft Ideen, auf die ich am Schreibtisch gewartet habe: Ausdrücke, Wendungen, Verständnisdinge. Ich drehe verschiedene Möglichkeiten hin und her, spiele Versionen durch und komme jedesmal beladen mit neuen Inspirationen zurück an den Schreibtisch.

Gemeinsam mit den Hunden unterwegs zu sein, bedeutet Innigkeit, Entspannung und Freude, die meine Energiespeicher wieder füllen.

Die Hunde sorgen einerseits für viel Kontinuität im Leben - aber auch für eine Menge Abwechselung. Im Prinzip verlaufen die Tage gleich - aber dann ist doch wiederum kein Tag wie der andere. Sie bringen viel Schwung in den Alltag, haben ihre eigenen Ideen, die uns immer wieder zum Lachen bringen und erhellen damit so mache Routine im Tagesablauf.

Wasserratte Banek.

Da wir uns für ein Leben mit älteren Hunden entschieden haben, sind wir auch mit unterschiedlichen gesundheitlichen Handicaps und seelischen Verletzungen konfrontiert: Anton ist seit seiner Jugend Epileptiker und leidet an Clusteranfällen. Pluszak hatte aufgrund seines harten Arbeitslebens als Hütehund auf einem polnischen Hof erhebliche Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule und nach einem Unfall in seiner alten Heimat eine kaputte Hüfte, er sah und hörte nur noch bedingt und hatte lange Schwierigkeiten in seinem neuen Leben bei uns anzukommen. Banek war in seiner 2,5 Jahre umfassenden Tierheimzeit als Mobbingopfer mehrfach schwer zerbissen worden und war über und über mit groben Narben bedeckt, die Angst vor anderen Hunden ließ nur allmählich nach. BoBo war drei Jahre lang als Streuner auf sich gestellt, was in Polen extrem ungewöhnlich ist - er hat immer noch ein Projektil in der Schulter stecken, leidet unter Blockaden im Bewegungssystem, diversen Ängsten und ist immerzu auf der Hut und fluchtbereit.
Das bedeutet für uns, dass wir uns ganz bewusst um ihre körperliche und seelische Gesundheit kümmern müssen - mit aber auch abseits der Schulmedizin:

Ich habe mich seit dem Beginn von Antons Krankheit intensiv mit verschiedenen Heilkunden auseinander gesetzt - aus der Pharmaforschung kommend war das vorher nie ein Thema für mich. Ich hatte bis zu dem Zeitpunkt keine der verschiedenen Heilkunden ernst genommen. Das sollte sich ändern! Um Antons Epilepsie verstehen zu lernen, habe ich mich intensiv mit der Traditionell Chinesischen Medizin auseinander gesetzt - und hatte mehr als nur einmal ein Aha-Erlebnis! Ich setze seither viel auf die Diätetik dieser Heilrichtung und kann jeden unserer Hunde somit gut individuell unterstützen.
Weiter habe ich mich sehr in die klassische Homöopathie nach Hahnemann eingearbeitet sowie in die Bioresonanz-Methode. Natürlich kommen nicht alle drei Methoden gleichzeitig bei der Behandlung unserer Hunde zum Tragen - aber alle bieten interessante Aspekte, um verstehen zu können, was abläuft und den Hunden gut tut.
Die Auseinandersetzung mit diesen drei Heilrichtungen hat meinen Horizont jenseits der Medizin, Pharmazie erheblich vergrößert, wobei mir mein Vorwissen aus meinem ersten Beruf eine große Hilfe war und ist. Jede neue Information fällt in ein immer dichter werdendes Wissensnetz.

Pluszak - ganz entspannt.

Und nicht zuletzt - haben die Hunde natürlich eine wichtige soziale Funktion!

War mir das auch schon immer mehr oder weniger intuitiv klar, hat dieses Wissen doch richtig Form angenommen, als ich mich in meinem Psychologiestudium im Rahmen der geriatrischen Ökopsychologie mit der Mensch-Tier-Beziehung beschäftigt habe - ein Herzensthema für mich!

Meine Abschlussarbeit in der Psychologie konzentriert sich auf "Die Bedeutung des Hundes für ältere Menschen". Immer klarer habe ich während der Arbeit erkannt, was die Hundehaltung konkret auch für mich bedeutet: Gesellschaft mir innig verbundener Wesen, gegenseitige Empathie, Lernen anderer Kommunikationsformen (!), Aneignung neuen Wissens, Fröhlichkeit und Ausgleich, Bewegung, Freude, geistige Beweglichkeit, Gesundheit und Fitness, Fürsorge und Verantwortung, schnellerer Kontakt zu anderen Menschen und vieles mehr.
Dies alles ist ein wichtiger Themenkomplex für mich - Anton ist von mir zum Servicehund ausgebildet worden. Ich habe damit begonnen, als er noch gesund war - aber auch nachdem er schon krank war, haben wir immer weiter daran gewerkelt, weil ihm das Lernen so einen Spaß macht, er ist ein richtiger Überflieger! Nur ist er niemals zum Einsatz gekommen. Zu gerne hätte ich mit ihm gemeinsam ein Therapiehunde-Team gebildet, indem wir beide gemeinsam in die Therapie Demenzkranker gehen. Das hätte ihn jedoch mit seiner Krankheit überfordert - auch könnte ich aufgrund seiner Konstitution für die Patienten niemals die Kontinuität sichern, die ich für notwendig halte.
Die Auswirkungen des Lebens mit Hund auf den Menschen sind weiterhin ein wichtiges Thema für mich, mit dem ich mich aktiv auseinandersetze. Mehr dazu demnächst an dieser Stelle.

Insgesamt schöpfe ich viel Energie aus dem Leben mit meinen Hunden. Sie sind ein wichtiger Faktor, um im Alltag Abstand vom selbigen zu nehmen und anschließend wieder erfrischt in ihn eintauchen zu können.. Neuerdings bereichern noch zwei Katzen das Team. Bilder folgen in Kürze.

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